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Inhaltsverzeichnis

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Prognosticon 1560 (deutsch)
Pronostication nouvelle 1562
Propheties 1568 Lyon
Bibliographie

Guillaume Thonnaz
meine 3 Bücher
Kritik dazu
Propheties - Vergleiche
Kurz - Analyse dazu
Orus Apollo
Orus Apollo - Vergleich
Das Orus Apollo - Manuskript
Leoninische Verse
Scaliger & Nostradamus
Index & poulse
Die Grabtafel des Nostradamus
Spurensuche
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Julius Cäsar Scaliger

Auszug aus der Real-Enzyklopädie für die gebildeten Stände.
(Conversations-Lexikon) Reutlingen 1831.

Die Geschichte dieses berühmten Gelehrten ist durch seine Eitelkeit in Dunkel gehüllt.
Zufolge seiner Erdichtung war er ein Abkömmling des berühmten Hauses der Scaliger, Fürsten von Verona, und den 28. April 1484 auf dem Schlosse Riva am Gardasee geboren, ward nachher Page beim Kaiser Maximilian, dem er 17 Jahre in Krieg und Frieden diente, erhielt sodann einen Jahrgehalt vom Herzoge von Ferrara, studierte zu Bologna, befehligte unter dem franz. Vicekönig eine Schwadron, legte sich auf das Studium der Naturlehre und begleitete 1525 den Bischof von Agen, Antonio de la Rovera, nach seiner Diöcese in Frankreich, wo er sich niederließ.
Diese Erzählung erhielt bei mehreren Gelehrten, unter denen auch de Thou, der Freund und Bewunderer seines Sohnes Joseph war, Glauben; aber sie wurde auch schon zu seiner Zeit von Scioppius u.A. lächerlich gemacht und allgemein als ganz oder größtenteils erdichtet angesehen.
Nach Tiraboschi's Angabe ist Scal. der Sohn Benedetto Bordone's, eines geb. Paduaners, der zu Venedig die Kunst eines Illuminirers betrieb, und entweder von dem Zeichen seiner Werkstätte oder von dem Bezirk, worin sie gelegen war, den Beinamen della Scala erhalten hatte; bis zu seinem 42. Jahre lebte er zu Venedig oder Padua in Dunkelheit, beschäftigte sich mit dem Studium und der Ausübung der Arzneikunde und gab unter dem Namen Guilio Bordone einige Schriften heraus.
Entweder ein Versprechen oder die Hoffnung, seine Umstände zu verbessern, zog ihn nach Agen, wo er seine übrigen Tage verlebte.
1528 scheint er noch nicht Willens gewesen zu sein, sich für einen Abkömmling jenes fürstlichen Geschlechts auszugeben, da er von Franz I. sich ein Naturalisations-patent unter dem Namen: Julius Cäsar della Scala de Bordone, Dr. der Physik, aus Verona in Italien gebürtig, auswirkte.
Indessen muß er zu Agen mit einiger Auszeichnung erschienen sein, indem er Andietta de Roques, ein junges Frauenzimmer aus einer adeligen und wohlhabenden Familie, 1520 zur Gattin erhielt.
Von dieser Zeit an begann er öffentlich seine fürstliche Herkunft zu versichern, ohne jedoch darin durch irgend ein beglaubigtes Actenstück oder das Anerkenntniß eines Fürsten aus dem veronesischen Hause unterstützt zu werden.
Rühmlicher machte er seinen Namen durch mehrere Schriften, welche ihm einen hohen Platz unter den Gelehrten seiner Zeit erwarben, bekannt, obgleich die prahlerische Anmaßung, welche in seinen Werken herrschte, ihm viele Feinde zuzog.
Durch fortgesetzte Ausübung der Naturkunde erwarb er beträchtliche Reichthümer und hielt ein glänzendes Haus. Durch die Freimüthigkeit seiner Schriften machte er sich Rechtgläubigkeit verdächtig.
Er starb jedoch als guter Katholik zu Agen den 21. Oct. 1558 im 76.(!) Lebensjahre.
Scaliger war gewiß ein Mann von außerordentlichen Fähigkeiten, und obgleich er zu den Spätgelehrten gerechnet wird, so haben doch nur wenige eine höhere Stufe in wissenschaftlicher Hinsicht erstiegen.
Er hatte ein starkes Gedächtnis und einen lebhaften Verstand; er dachte frei, wenn auch nicht immer folgerecht. Rücksichtlich seiner sittlichen Eigenschaften wird seine große Wahrheitsliebe besonders von seinem Sohne geprisen, doch mußten dabei seine Eitelkeit und streitlustige Rechthaberei nicht ins Spiel kommen....
Ausschnittende.

Dies ist eine der vielen Biographien, die es über seine dunkle Vergangenheit gibt. In vielen anderen steht, daß er erst 1528-29 die 16 jährige Andiette de la Roque Lobejac geheiratet hat. Angeblich hat er sie schon im Alter von 13 Jahren kennengelernt und als sie 16 war dann geheiratet.
Nun solange diese Umstände nicht durch irgendwelche Dokumente belegt und geklärt sind, müssen wir es als reine Spekulationen betrachten.

Scaliger und Nostradamus

Wenn wir nun diese Spekulationen oder besser die obige Biographie mit dem Leben von Nostradamus vergleichen, so wissen wir vom Meister, daß er zwischen 1532 und 1535 nach Agen kam, in das Haus von Scaliger.
Hat nun Scaliger 1520 schon geheiratet, so kann er zu dieser Zeit eine Tochter im Alter zwischen 12 und 15 Jahren gehabt haben !
Falls sich nun Nostradamus, - nach dem Vorbild seines "Lehrmeisters" -  in dieses Mädchen verliebt hat und sie dann auch heiratete, so würde dies die dunkle Geschichte um seine erste Ehe aufhellen !
In dieser Geschichte heißt es, daß er ca.1534 in Agen ein junges, sehr anmutiges Mädchen aus angesehenem Haus geheiratet hat und mit ihr zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, hatte. Bei manchen Biographien wird als Name des Mädchens sogar Henriette oder Andriette d'Encausse angegeben !
Hatte eventuell die Tochter von Scaliger den gleichen Vornamen wie die Mutter ?
Es würde einige Ungereimtheiten im Leben des Meisters Nostradamus aufklären !
Warum der Name Cäsar für den ersten Sohn aus der zweiten Ehe mit Anne Ponsard ?
Zur Erinnerung an den ersten, leider so früh verstorbenen Sohn, aus erster Ehe, der den Namen des Schwiegervaters von Nostradamus, Julius Cäsar Scaliger trug ?
Dann hat eventuell die erste Tochter auch Andiette geheißen wie ihre Mutter und auch die Großmutter Andiette de la Roque !
Dieser Umstand würde auch den großen Zwist erklären, den Nostradamus mit Scaliger nach dem Tod seiner ersten Frau hatte.
Scaliger konnte nicht helfen und Nostradamus war nicht zuhause als seine Frau und die beiden Kinder erkrankten !
Der große Pestarzt war unterwegs um "Fremden" zu helfen und zuhause starben seine Kinder und seine Ehefrau, die Tochter von Julius Cäsar Scaliger!
Es muß für den Großvater entsetzlich gewesen sein, zu wissen, daß Nostradamus bei Fremden die Pest heilt und seine Tochter und seine Enkelkinder sterben, weil der Vater der Kinder nicht mit seiner "Wundermedizin" daheim ist.
Nostradamus kommt zu spät zurück und nun beginnen die Vorwürfe des jähzornigen Schwiegervaters. Die Mitgift wird zurückgefordert und Nostradamus als Betrüger und Scharlatan aus dem Haus gejagt und mit Hetzschriften verfolgt.
Wenn man sich die ganzen Umstände der Zwietracht zwischen Scaliger und Nostradamus ansieht, so kann es nur so gewesen sein.
Scaliger mußte natürlich auf seinen mühsam aufgebauten "guten Ruf" achten und deshalb wurden alle Unterlagen von ihm vernichtet, wie auch später sein Sohn Joseph die restlichen Unterlagen verbrannte, die dem "guten Ruf" des Vaters hätten schaden können.

Doch für mich stellt sich die Frage, hat er wirklich "Alles" vernichtet, oder hat der Vater oder der Sohn etwas übersehen ?

Hat sich überhaupt schon einmal jemand in Frankreich in dieser Richtung Gedanken gemacht und nach Unterlagen gesucht ?

© Guillaume Thonnaz 2005
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