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Interpretation:
Ein erschreckendes und verwunderndes Zeichen, das
am Samstag vor Judica, dem zehnten Tag vom März, zwischen sieben und acht
Uhr in der Stadt Salon in Frankreich, von vielen Leuten gesehen wurde.



(Holzschnitt, 10,7 x 20,6 cm, handcoloriert)


Dem durchlauchtigsten Hochgeborenen und Grossmächtigen Herrscher, Herrn Claude, Grafen
von Tende, Ritter vom Orden der Regenten, und des Königs Statthalter in der Provence, entbietet
Michael de Nostre Dame, sein untertäniger gehorsamer Diener, seinen Gruss, und alle Gesundheit.


Gnädiger Herr, nach meiner vorherigen Berechnung, die gewesen ist am ersten Tag im Februar dieses Jahres 1554, ist hier zu Salon ein sehr er- schreckendes, und entsetzliches Anzeichen am 10. März ungefähr zwischen 7 und 8 Uhr gegen den Abend gesehen worden, welches, nach meinem Erachten, bis gegen Marseille gereicht hat. Danach ist es auch zu Sankt Chamas in der Nähe vom Meer gesehen geworden, ebenso bei dem Mond, welcher zur selben Zeit sich nähernd dem ersten Viertel gewesen ist, ein grosses Feuer das vom Aufgang (Osten) gekommen ist, und sich dann gegen den Untergang (Westen) gewendet hat. Dieses sehr grosse Feuer, und in den Maßen wie eine grosse brennende Stange oder eine Fackel gestaltet, hat einen verwunderlichen Schein von sich gegeben, und von ihm sind die Flammen gesprungen, wie von einem glühenden Eisen, das ein Schmied be- arbeitet. Auch hat dieses Feuer viele Funken in die Höhe geworfen, glitzernd wie das Silber, und es war von übermäßiger Länge, fast wie die Jakob- strasse (Milchstrasse) am Himmel, die man Galaxie nennt. Sehr schnell wie ein Pfeil, mit einem grossen Rauschen und einem Prasseln, welches die Poeten, aus Aberglauben, inmensum fragorem (übermäßiges Zerbrechen) nennen, und in der gleichen Art wie die Blätter und Bäume von einem gewaltigen Wind hin und her getrieben werden. Es hat lange, bis zu 20 Minuten gedauert, bis es sich dann über der Gegend von Arla, ansonsten auch "der Steinerne Weg" (Crau d'Arles) genannt, gewendet hat gegen Mittag (Süden), hoch zum Meer, und der feurige Streifen den es machte, behielt lange Zeit seine feurige Farbe, und warf ein wenig um sich die feurigen Funken, wie ein Blitz, der vom Himmel fällt. Dieses Anzeichen ist viel er- schreckender gewesen, als dass es eine menschliche Sprache könnte aussprechen, oder beschreiben. Für mich sah es so aus, als dass es von einem Berg jenseits von Aix kam, genannt St.Willkomm (St. Victoire). Als ich am 14. dieses Monats nach Aix bestellt wurde, fragte ich dort bei vielen Bürgern fleissig nach, ob auch sie ein solches Zeichen gesehen hätten, aber ich konnte nichts erfahren. Jedoch von dort nur zwei Meilen (lieues) weiter, wurde es gesehen und der Herr von dem Ort, der es selbst gesehen, bat mich, dass ich seinem Vetter im Ort, dieses auch erklären und bezeugen möchte. Zwei Tage nachdem ich das beobachtet hatte, ist ein Barbier von Sankt Chamas zu mir gekommen und hat erklärt, dass er und auch andere Bürger in dieser Stadt es auch gesehen hatten in der Form eines Halbbogens bis zum spanischen Meer, und dort wo es aus der Höhe herunter kam, hätte es alles, wo es vorbei ging, zu Pulver verbrannt und vernichtet. Davor, am Himmel und in der Ferne, ist es bis zu einem "Pisanischen Lauf" oder einem "Stadio" (125 Schritte) breit gewesen, wovon mehr und mehr das Feuer spritzte und fiel. Soviel ich davon berichten kann, nach Betrachtung dieser Gegend und der Witterung, ist es neu und sehr fremd zu hören, und es wäre viel besser gewesen, dass es nicht erschienen wäre. Denn diese Erscheinung oder dieser Comet gibt bestimmte Anzeichen, dass dieser Gegend der Provence und den anderen Orten am Meer, ein unerwartetes und unvorhergesehenes Unglück geschehen soll, durch Krieg, Feuer, Hunger, Pestilenz oder andere fremde Krankheiten, oder sie sonst von fremden Nationen gequält und unterdrückt werden. Dieses Anzeichen haben mehr als tausend Menschen gesehen, und ich bin gebeten worden, dasselbe zu verzeichnen und Eurer Herrschaft zu beschreiben, so wie ich es nach meiner eigenen Beobachtung, gesehen und gehört habe. Ich bitte Jesus unseren Herrn, dass er Eurer Herrschaft Ehre, langes Leben und Gesundheit reichlich vermehren und erweitern möge.
Datiert in Frankreich zu Salon in der Provence, 19. März, Anno 1554.

Eurer Herrschaft
untertäniger und
gehorsamer Diener.
Michael de Nostre Dame.     

Aus der französischen Sprache übertragen, und gedruckt zu Nürnberg bei Joachim Heller.

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© by Guillaume Thonnaz 2006.