Einband-1 Herzlich willkommen auf der Homepage von Wilhelm Zannoth

Ich hoffe, dass Sie etwas Zeit haben sich hier umzusehen.


© by Wilhelm Zannoth
Antiquariat

Inhaltsverzeichnis

Nostradamus - Originale
Prognosticon 1560 (deutsch)
Pronostication nouvelle 1562
Propheties 1568 Lyon
Bibliographie

Guillaume Thonnaz
meine 3 Bücher
Kritik dazu
Propheties - Vergleiche
Kurz - Analyse dazu
Orus Apollo
Orus Apollo - Vergleich
Das Orus Apollo - Manuskript
Leoninische Verse
Scaliger & Nostradamus
Index & poulse
Die Grabtafel des Nostradamus
Spurensuche

Genealogie

Seiten in Arbeit!
Maldoner - Malthaner
Zannoth & Fritz

Web - Links
Impressum


1. Kapitel


Einführung in das System des Michel de Nostredame

Wie ich schon im 1. Buch angeführt habe, liegt der Schlüssel in den vorhandenen Texten und nicht in seinem Grab oder Magen verborgen.
Nostradamus weist uns auch sehr deutlich mit einem seiner lateinischen Zitate im Vorwort an Cäsar darauf hin:
Abscondisti haec a sapientibus, & prudentibus, id est, potentibus & regibus,
Versteckt da überall mit Weisheit, & Kenntnis, ebenso ist, Vermögen & Lenkung, (frei im Sinne des Meisters übersetzt)
das heißt, Nostradamus hat mit Weisheit und Sprachkenntnis im gesamten Text des Buches die Anweisungen zur richtigen Anordnung der Prophezeiungen verborgen,
oder auch:
quia omnia sunt nuda & aperta, &c.
weil da alle sind nackt da & offen da, usw.
d.h., alle Anweisungen liegen in dem Text offen vor unseren Augen und müssen nur richtig gelesen und richtig übersetzt werden.
Am Anfang des neu geordneten Gesamt-Textes steht folgende Zeile (positiv gedacht übesetzt):
A aage escarboucle, & à la fin famine. (lat. fama)                                 *Six.27f
Ein alter Karfunkel-Stein, & bei dem Ende Berümtheit.
Man kann den gleichen Text aber auch negativ übersetzen:
A aage escarboucle, & à la fin famine. (lat. fames)                                *Six.27f
Ein altes Karbunkel-Geschwür, & bei dem Ende Hungersnot.
Diese beiden Arten der Übersetzung treffen für alle Texte des Nostradamus zu, und je nach Einstellung des Interpreten liest man deshalb gute oder schlechte Prophezeiungen. Durch die geschickte Wortwahl des Nostradamus ist die Auslegung der Verse immer in mehreren Varianten möglich.
Der Meister sagt selbst:
Interpreté au rebours de son sens:                                                         6.86b
Ausgelegt zu dem Gegenteil von seinem(ihrem) Sinn:
d.h. seine Texte werden ins Gegenteil seiner oder ihrer wahren Aussage verdreht,
Interpretez seront les extipices.                                                              3.26d
Ausleger (od.Interpreten) sein werden die Wahrsager.
d.h. die Interpreten erzeugen Prophezeiungen, die es nicht gibt,
Sera trahy, deceu par interprete:                                                             6.60b
Sein wird verraten, betrogen durch Übersetzer:
d.h. durch die falschen Interpretationen wird er zum Scharlatan und Lügner verurteilt,
Tout autrement on l'interpretera,                                                             3.34c
Alle andersartig, man die übersetzen (od. auslegen) wird,
d.h. erst die Interpreten machen aus seinen Texten Vorhersagen und Prophezeiungen, die zum Gegenteil von dem eigentlichen Sinn der Texte interpretiert und übersetzt werden,

Als ich 1982 anfing mich für Nostradamus zu interessieren, konnte ich fast keines dieser speziellen französischen Worte richtig lesen und mußte mühsam fast jedes zweite Wort im Wörterbuch nachschlagen. Doch das war vermutlich der Grund, warum ich auf das Geheimnis seiner Texte gekommen bin. Zu 80 % hat Nostradamus Worte verwendet, die je nach Interpretation oder Satzstellung 5 - 6 verschiedene Bedeutungen haben können.

Er hat damit gerechnet, daß jeder der seine Schriften liest nur den momentan allgemein bekannten Begriff verwendet und nicht lange überlegt, ob das Wort auch noch eine andere Bedeutung haben kann. Außerdem haben natürlich durch die inzwischen vergangenen 450 Jahre selbst in Frankreich die einzelnen Begriffe für ein Wort eine ganz andere Bedeutung erhalten. Das beste Beispiel dafür ist das Wort "estomach" das früher "im Inneren" bedeutete und heute nur noch als "estomac" = "der Magen" bekannt ist. Dazu verwendet er alte Wörter, die 100 - 200 Jahre vor seiner Zeit gebräuchlich waren, lateinisierte Wörter und sogar sogenannte neue Erfindungen von Worten.

Doch durch meine damalige Unkenntnis habe ich diese mir unbekannten Worte zerlegt in einzelne Teile und diese dann im französischen oder lateinischen Wörterbuch gesucht und meistens auch gefunden. Erst viel später begriff ich, daß das schon ein Teil von seinem Geheimnis war, die Worte zerteilen, um dadurch die Worte und auch die Texte verständlich zu machen. (dazu mehr weiter unten.)

Ich glaube, das war auch der Grund, daß nicht ein Franzose oder jemand, der gut Französisch kann, den Text so übersetzt hat, sondern einer der nicht gut Französisch kann. Jeder der Französisch kann, wird auch heute noch über die von mir gefundenen Kleinigkeiten, die zum System des Meisters gehören einfach hinweglesen und in den vergangenen 450 Jahren ist ja auch noch keiner der vielen Interpreten und Ausleger der Prophezeiungen darüber gestolpert.

Als Manfred Dimde vor etlichen Jahren seinen "Schlüssel" veröffentlichte, dachte ich sofort, jetzt hat einer das Geheimnis gefunden und vor mir bekannt gegeben. Doch außer den austauschbaren Buchstaben ist nichts von dem wirklichen System des Meisters Nostradamus aufgetaucht und Dimde ist leider in einer Sackgasse gelandet.

Da mir nach der Übersetzung der ersten Verse klar wurde, daß die Reihenfolge der Zeilen nicht richtig sein konnte, suchte ich gleich am Anfang schon nach einem System für die richtige Anordnung der einzelnen Zeilen und nicht der kompletten Verse.
Dadurch habe ich jede Zeile einzeln übersetzt und nicht den Fehler meiner Kollegen begangen, mit Gewalt einen Zusammenhang in den vier Zeilen eines Verses zu suchen. Deshalb habe ich den Text so übersetzt, wie er wirklich von Nostradamus geschrieben war und nur darauf geachtet, ob ein Hinweis auf den Text und seine Anordnung darin verborgen sein könnte. Nostradamus schreibt:
A cité neufue pensif pour condemner,                                                  1.24a
Bei Zitat neuem nachdenken um zu beurteilen,
d.h. man muß jede neue Zeile, die man liest, genau betrachten, um sie richtig zu übersetzen !
Der normale Leser oder Interpret sieht in dieser Zeile einen ganz anderen Text, der so aussieht:
Bei neuer Stadt nachdenken um zu verdammen,
Das ist das ganze Geheimnis seiner Schriften, man muß sie wirklich richtig ansehen oder besser gesagt richtig lesen und dann übersetzen. Nostradamus sagt dazu:
Veu en celuy ce qu'à nul autre n'est.                                                       8.27d
Gesehen da jener diese wie da kein Anderer nicht hat.
Und er hat damit Recht, denn ich habe die Vierzeiler mit ganz anderen Augen gesehen, da ich keine Prophezeiungen suchte, sondern die Gebrauchsanweisung zur Anordnung des Textes der einzelnen Zeilen.
Die bei meiner gewiss intensiven Suche gefundenen Hinweise auf das System des Meisters stelle ich Ihnen hier dar und ich hoffe, daß Sie meine Ausführungen nachvollziehen können.
Gleich am Anfang möchte ich dazu anmerken, daß das komplette System noch keineswegs vollständig ausgearbeitet ist und noch viel Arbeit und Zeit erfordert. Doch der - nach meiner Ansicht - richtige Weg wird hier aufgedeckt und wie ich hoffe, für Jedermann verständlich dargestellt.

Hier nochmals die Anmerkung aus dem 1. Band
über meine Nummerierung der Verse:

In der entschlüsselten Ausgabe ergibt sich nach der Anweisung des Meisters eine völlig neue Anordnung des Textes. Zur besseren Kontrolle war es daher nötig, die einzelnen Zeilen der Verse extra zu markieren. Das habe ich bei den Vierzeilern durch die kleinen Buchstaben "a-d" und bei den Sechszeilern durch "a-f" kenntlich gemacht.
Bei den Vorhersagen aus den Almanachen ergibt sich eine neue Nummerierung durch die bisher verschollenen Ergänzungen von B. Chevignard, d.h. es sind jetzt 155 Nummern statt wie bisher 141. Ansonsten gilt auch hier die Reihenfolge "a-d" für die Zeilen 1-4 eines Verses.
Für neue oder ungeübte Leser der Nostradamus-Texte noch folgendes zu den Nummern:
          Bei den Centurien gelten die Nummern 1-12 und die Vers-Nummern 1-100 = 1.1 oder 10.100,
          d.h. die 1. Zahl nennt die Centurie und die 2. Zahl den Vers dieser Centurie.
          Bei den Presages aus den Kalendern oder Almanachen ist die Bezeichnung Pre.1 - Pre.155
          Bei den Sechszeilern (Sixains) ist die Bezeichnung Six.1 - Six.58
          Die unveröffentlichten Verse sind mit "Ine." bezeichnet.
          Die Verse vom Bericht der Graböffnung (1688) habe ich mit "Epi." gekennzeichnet.

Doch nun beginnen wir wie normalerweise üblich am Anfang des Buches von Nostradamus.

Das erste und das zweite Vorwort:

Aus dem Vorwort oder Brief an seinen Sohn Cäsar geht hervor, daß das geheime vererbte Wort (der Schlüssel) in seinem Inneren (nicht im Magen) eingeschlossen ist:
car la parole l'hereditaire de l'occulte prediction sera dans mon estomach intercluse:
denn das Wort das Erbliche von der verborgenen Vorhersage sein wird in meinem Inneren eingeschlossen !
Nun, wenn ich das Vorwort eines Buches lese, erwarte ich, daß es mir etwas über den Inhalt erzählt. Folglich ist dieses Wort im Inneren des Buches und damit auch im Inneren des Vorwortes enthalten!
Man kann natürlich auch den Begriff "Magen" hier verwenden, dann ist das geheime Wort im Magen dieses Buches mit Prophezeiungen von 1568 enthalten!

Betrachten wir nun diese Zeile genauer, so fällt auf, daß Nostradamus auf ein geerbtes oder auch weitervererbtes Wort hinweist, das im Inneren des Buches verborgen ist. Nun, aus meiner Arbeit mit Ahnenforschung war mir sofort klar, daß als Erbwort nur der Familien-Name bezeichnet werden kann. Also ist mit dem vererbten Wort das Pseudonym Nostradamus gemeint! (siehe unten)

Außerdem sehe ich im Vorwort den Vorsteher (od. Wachposten) eines Buches und Nostradamus verweist in seinem Text mehrmals auf die erste und zweite Wache = 1. + 2. Vorwort der Ausgabe von 1568 mit dem Vorwort an Cäsar (1.Vorw.) und dem Brief an Heinrich (2.Vorw.).
Au mot du guet la mort sera tardee,                                                       8.45c
Bei dem Wort von der Wache (od. Vorwort) der Tod sein wird verzögert,
d.h. durch den Text im Vorwort wird ein Scheitern oder Mißlingen der "Entschlüsselung" verhindert,
Au second guet par mort feront prouesse:                                              7.40c
Bei der zweiten Wache durch Tod machen werden Heldentat (od.Tapferkeit):
oder auch:
Classe Gauloise par appuy de grande garde,                                           2.59a
Ordnung gallische durch Unterstützung (od. Hilfe) der großen Wache (od. 2.Vorwort),
der Brief an "Heinrich" umfasst viel mehr Text, ist also größer als das 1.Vorwort,
Piedz & Cheual à la seconde veille                                                        10.88a
Füße & Pferd bei der zweiten Wache (od. Vorwort)
d.h. Füße zum Gehen und Pferd zum Reiten, also auf jeden Fall Hilfe zum Weiterkommen im 2. Vorwort,
Das sind für mich ein paar deutliche Hinweise, daß in dem Text des jeweiligen Vorwortes Textstellen verborgen sind, die etwas über das System aussagen.

Dann schreibt Nostradamus, daß er sich für die Sprache des Volkes (Französisch) entschieden hat und nicht für die Sprache der Gelehrten (Lateinisch).
Qui a esté la cause de faire retirer ma langue au populaire,
Was da war die Ursache zu machen zurückziehen meine Sprache zu der völkischen,
Nun jeder Mensch oder besser das ganze Volk muß als Erstes das ABC lernen, wenn es lesen und schreiben will. Das ist die Grundlage für jeden gebildeten Menschen.
Auch dafür gibt es eine versteckte Anweisung von Nostradamus in den lateinischen Zitaten, die er nicht ohne Grund in Druckschrift, also extra auffällig, in das Vorwort (sonst Kursivschrift) an seinen Sohn eingefügt hat !
Abscondisti haec a sapientibus, & prudentibus, id est, potentibus & regibus,
Versteckt da überall mit Weisheit, & Kenntnis, ebenso ist, Vermögen & Lenkung,
oder das erste Wort geteilt:
Abscondisti = Abc son dict y = ABC sein Diktat da (od. seine Anweisung)!
So gelesen ist das ein weiterer sehr deutlicher Hinweis auf das System und noch keiner hat diesen Fingerzeig entdeckt, obwohl gerade die lateinischen Zitate schon so oft unter die Lupe genommen wurden.

Schon M.Dimde und auch andere Interpreten haben vor langer Zeit festgestellt, daß "c" + "s" bei Nostradamus austauschbar sind, wie auch einige andere Buchstaben.
Seltsamerweise macht auch Laurens Videl (1558) in seiner Kritik den Freund Nostradamus mehrmals darauf aufmerksam, daß er als Erstes das ABC erlernen muß, für die Arbeit mit der Astrologie!
mettre a l'a.b.c. c'est a dire aux principés d'astrologie,
lernen (od. machen) da das A B C, das ist zu sagen zu dem Wichtigsten von der Astrologie,
Als Freund bezeichnet Nostradamus Laurens Videl schon drei Jahre früher im Almanach von 1555 in der Vorhersage vom März:
Mer, terre trefue, l'amy à L.V. s'est ioint.                                              *Pre.5d
Meer, Erde ruhen. Der Freund da Laurens Videl sich ist anfügend.
d.h. der Text der Kritik des L. Videl hat mit den Prophezeiungen zu tun und Nostradamus wußte schon drei Jahre vor dem Druck der Kritik, daß sein Freund über ihn schreiben würde! Seltsam!
Anzumerken ist hier nur kurz, daß sein damaliger Freund Vidal hieß und nicht Videl, doch dazu mehr im 3. Band bei den weiteren Schriften des Meisters.

Das Pseudonym des Meisters "Nostradamus"

Schon viele Interpreten sind über die Veränderung des Familiennamens gestolpert und die übliche Erklärung dafür war, daß er ihn einfach lateinisiert hat.
Diese Darstellung war mir jedoch für einen Mann, der verschlüsselte Prophezeiungen schreibt, zu einfach.
Wenn wir über den obigen Hinweis auf das Erbwort im Vorwort an seinen Sohn Cäsar nachdenken, muß uns bewußt sein, daß Cäsar erst um 1553 oder 1554 geboren ist. Das genaue Datum ist nach Dr. Leroy nicht bekannt. Also war er zu dem Zeitpunkt, als sein Vater den Brief schrieb, etwas über 1 Jahr alt. Folglich mußte Nostradamus einen Schlüssel für seinen Sohn hinterlassen, den dieser bestimmt finden würde. Aus diesem Grund änderte der Meister seinen geerbten Familien-Namen von Nostredame zu Nostradamus. Er hat damit gerechnet, daß seinem Sohn die geänderten Buchstaben bestimmt irgendwann auffallen werden.

Geändert wurde "a" und "us", das heißt - da gebrauche oder "A" gebrauche !
Nach meiner festen Überzeugung ist das einer der ersten Hinweise auf sein System oder seinen Schlüssel und der ganze Name ist wie folgt zu lesen:
Nostr       a           d'             a            m'          us
Unser    "A"        die         "A"        meine    gebrauche !
d.h. alle Zeilen im Text der Prophezeiungen, die mit "A" anfangen, sind wichtig und zu verwenden.
Wenn man die im letzten Kapitel folgende Gebrauchsanweisung, den Gesamttext, aufmerksam liest, wird man feststellen, daß wirklich bei den Zeilen, die mit "A" beginnen, die meisten seiner Anweisungen verborgen sind.

Ende des Textausschnittes.

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